Freeriding und Skitouring werden immer beliebter

    Lange waren Freeriding und Skitouring klassische Nischen-Wintersportarten. In den letzten Jahren erlebten die beiden Bereiche jedoch einen grossen Aufschwung, der auch grosse technische Fortschritte mit sich brachte.

    (Bild: pixabay) Wer beim Freeriden oder Skitouring unterwegs ist, der erlebt das Skifahren in seiner pursten Form.

    Wer beim Freeriden oder Skitouring unterwegs ist, der erlebt das Skifahren in seiner pursten Form. Abseits der belebten Skipisten weite Schwünge durch den frisch gefallenen Pulverschnee ziehen oder im Fall der Freerider auch das Fahren auf steilen Backcountry Hängen oder das Springen über natürliche Hindernisse – das ist pures Adrenalin mitten in den Bergen.

    Genau diese Faszination lockt immer mehr Wintersportlerinnen und Wintersportler an. Sowohl das Freeriden als auch das Skitouring erlebten in den vergangenen Jahren einen veritablen Aufschwung. Das zeigt sich allein schon daran, dass immer mehr Wintersport-Ausrüster mit neuen Produkten in den Markt drängen.

    Skitouring-Boom in der Pandemie
    «Freeriden und Skitouring werden immer beliebter. Beide Sportarten treffen den Zeitgeist und sprechen die Personen an, die sich einem nachhaltigeren Leben verschrieben haben und den Bezug zur Natur suchen», sagt Reto Furrer, Experte für Freeriding und Skitouring bei der «Swisspo – Fachstelle Sportartikel Schweiz».

    Insbesondere der Bereich Skitouring hat während der Coronapandemie einen grossen Aufschwung erlebt. «In der Pandemie waren einerseits die Bergbahnen zeitweise geschlossen und andererseits wollte man Menschenmassen meiden. Da war Skitouring natürlich die perfekte Möglichkeit, um trotzdem im Winter in den Bergen die Natur zu geniessen und Ski zu fahren», so Furrer.

    Grosse Entwicklung beim Material
    So unterschiedlich die beiden Sportarten sind – beim Freeriden steht die Abfahrt im Zentrum, während beim Skitouring die Aufstiege und das Zurücklegen einer Route von A nach B im Vordergrund steht – haben sie sich in den letzten Jahren etwas angenähert. «Immer mehr Freerider sind bereit, kurze Strecken und Aufstiege zu Fuss zurückzulegen, um noch schönere und spektakulärere Abfahrten zu geniessen. Auf der anderen Seite haben die Wintersportler, die Skitouren absolvieren, Gefallen an den Abfahrten gefunden», weiss Reto Furrer.

    Diese Entwicklung hat auch Folgen für die Materialentwicklung. «Das Material der Freerider ist leichter geworden – vor allem die Schuhe und die Bindung. Dies damit auch kurze Aufstiege zu Fuss besser möglich sind», sagt Silvan Nideröst, Experte für Wintersportmaterial bei der «Swisspo». «Im Bereich des Skitourings wurde das Material dahingehend optimiert, dass die Fahrperformance besser ist und daher die Abfahrten richtig genossen werden können. Ein Beispiel dafür ist, dass die Tourenskis deutlich breiter geworden sind.»

    Sicherheit steht an oberster Stelle
    In beiden Sparten wurde aber auch viel in die Sicherheit der Ausrüstung investiert. Denn eines ist klar: Sowohl beim Freeriden wie auch beim Skitouring befindet man sich permanent abseits der gesicherten Pisten. «Unsere Empfehlung ist daher klar: Wer abseits der Pisten unterwegs ist, muss sich zwingend vorgängig betreffend Lawinensituation informieren, ein Lawinensuchgerät, eine Schaufel, eine Sondierstange und Erste-Hilfe-Paket dabeihaben», so Nideröst. Zudem sollten sich Unerfahrene nie alleine abseits der Pisten bewegen. Idealerweise sind sie mit einem Bergführer unterwegs. Es ist auch zu empfehlen, sich bei diversen Kursen für das Fahren abseits der Pisten einzuschreiben. Sicherheit sollte immer oberste Priorität haben.

    pd

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